Dienstag, 24. Juni 2008

The Speed of Life


Originaltitel: „The Speed of Life“
USA, 2007
Regisseur: Ed Radtke
Hauptdarsteller: Jeremy Allen White, Justin Soto, Robert Seymour, Peter Appel
____________________

Bewertung:

*******
(nicht besonders)
____________________

Filmfest München, die zweite – „The Speed of Life“, ausgezeichnet beim Venice Film Festival 2007, ist schlichtweg eine Enttäuschung: überfrachtet, verworren und langatmig. Von der Grundidee her nicht schlecht, hat der Streifen aber von allem zuviel: zu viele Handlungsstränge, die sich nicht auflösen, zu viele schräge Nebenrollen-Charaktere, die zur Story nichts beitragen, zu viele eingesetzte Stilmittel und Bildeffekte – einfach viel zu viel, als dass es der Zuschauer noch verarbeiten könnte.

Selbst die Zusammenfassung der Story bereitet Schwierigkeiten. Worum ging’s denn jetzt überhaupt? Auf jeden Fall ist Sammer ein Jugendlicher in New York, der bei seiner Pflegemutter lebt und zusammen mit seinem Freund Dukie Videokameras klaut. Am meisten faszinieren Sammer die Videoaufnahmen in den Kameras, die er sich immer wieder ansieht, sie bearbeitet und die ihn zum Träumen anregen. Sammers Welt ist nicht einfach, sein älterer Bruder sitzt im Knast, sein Vater lebt irgendwo in Alaska und seine Pflegemutter hat zunehmende gesundheitliche Probleme. Das wäre ja Stoff genug für einen soliden Film über die Probleme eines Teenagers.

Dann sind da aber noch der undurchsichtige Bewährungshelfer Frank, der sich sowohl um Sammer als auch um seinen älteren Bruder kümmert, und der leicht verrückte alte Stadtstreicher Jerry. Beide Figuren – wie so viele andere auch – tauchen immer wieder auf, ohne dass man sie wirklich mit einer Handlung in Zusammenhang bringen könnte. Aber bei Frank und Jerry laufen die Fäden – ganz krimimäßig – am Ende doch zusammen. Zusammengefasst also eine Coming of Age-Story über halbkriminelle Teenager, vermixt mit einer verworrenen Kriminalgeschichte und gespickt mit etwas „Reality TV“ über die Verrückten, die in New York leben. Naja, zuviel eben.

Zudem war das eher mickrige Kino – Forum 3 im Deutschen Museum – eine Sauna. Kühlung bei den Außentemperaturen: Fehlanzeige! Und dann noch dieser Film… Da kann man schon fast von Glück reden, dass Regisseur Ed Radtke in New York mit dem Flugzeug festsaß, denn eine Diskussion über den Streifen wäre an dem Abend echt nicht mehr gegangen.
____________________

Internet Movie Data Base
www.imdb.com/title/tt0486022/

DVD
bislang nicht auf DVD erhältlich

Links
www.youtube.com/watch?v=hd4WgZwN9rs
http://www.variety.com/review/VE1117934552.html?categoryid=31&cs=1
______________________________________________________________

Keine Kommentare: