Freitag, 12. Februar 2010

Teenage Angst


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(in Ordnung)

Deutschland, 2008

Jedes Jahr präsentiert die Berlinale in der Sektion "Perspektive Deutsches Kino" Werke von jungen, aufstrebenden deutschen Filmemachern – so auch 2008 das 60-minütige Drama "Teenage Angst" des 26-jährigen Jungregisseurs Thomas Stuber. Die verstörende Parabel um adoleszenten Nihilismus und jugendliche Gewaltexzesse stieß auf ein eher zwiespältiges Echo, wirkt sie doch etwas unausgegoren und lässt für den Zuschauer viele Fragen offen. In einem abgelegenen Elite-Internat schart der arrogante, machtgierige Drybusch drei Mitschüler um sich und gibt sich im Alkohol- und Drogenrausch sadistischen Gewaltritualen hin. Die zunehmenden Aggressionen in der Clique richten sich letztendlich gegen den Sensibelsten und Schwächsten und gipfeln in grausamen Erniedrigungen und Folter. Parallelen zu dem 100 Jahre zuvor erschienenen Roman "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil (der von Volker Schlöndorff 1966 verfilmt wurde) sind durchaus beabsichtigt. Allerdings erreicht die Low-Budget-Produktion – trotz durchaus überzeugender Darsteller – bei weitem nicht die psychologische Tiefe des literarischen Vorbildes.


Im TV in der Nacht von Montag auf Dienstag, 15./16.02., 0:55 Uhr auf Arte
Internet Movie Database: Teenage Angst (DE, 2008)
YouTube: Teenage Angst – Trailer (1:47 Min)
Offizielle Website zum Film

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