Dienstag, 24. Juni 2008

Son of Rambow


Originaltitel: „Son of Rambow“
UK, Frankreich, Deutschland, 2007
Regisseur: Garth Jennings
Hauptdarsteller: Bill Milner, Will Poulter
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Bewertung:

*******
(sehr gut)
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Tja, auf so einen Film hofft man insgeheim, wenn man sich eine Handvoll Karten für ein Festival kauft. Nach dem Reinfall von gestern Abend wirklich eine echte Entschädigung – und das nicht nur auf den voll klimatisierten MaxX 2-Kinosaal bezogen ;-)

Das Feel good-Movie „Son of Rambow“ hat im Kern eine an und für sich ernste Geschichte. Will, ein 12-jähriger Junge in den 80er Jahren in England, wächst streng gläubig in einfachsten Verhältnissen in der Religionsgemeinschaft der Plymouth-Brüder auf – kein Fernsehen, kein Radio, generell keine „moderne Technik“. Als er entdeckt, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat als Ehrfurcht vor der Brüdergemeinschaft, strikte Abgrenzung gegen die Gesellschaft und bedingungslosen Glauben an Gott, beginnt er, mit kindlicher Naivität die Welt um sich herum zu erkunden und die Lebensauffassung seiner Familie in Frage zu stellen. Seine Mutter gerät dadurch innerhalb der Glaubensgemeinde in deutliche Bedrängnis.

Verpackt ist das Ganze in eine wundervoll skurrile Rahmenhandlung, die auch eine Hommage an die Unbeschwertheit der Kindheit ist. Will lernt in der Schule den Querkopf Lee kennen, für den seine Videokamera sein Ein und Alles ist. Inspiriert von „Rambo“ fangen die beiden Jungen an, zusammen einen eigenen Film zu drehen. Wills Kreativität, die sich bislang nur in selbst gezeichneten Bildergeschichten entfalten konnte, eröffnen sich durch das Medium Film völlig neue Dimensionen. Was sich da tut, bekommen auch die Mitschüler von Will und Lee mit und bald wollen alle bei dem Film mitmachen. Doch Will muss mit der Zeit lernen, wo wahre Freundschaft liegt.

Dass die nicht unproblematische Story so humorvoll und unbeschwert rüberkommt und doch im richtigen Moment wieder ernst wird, macht den Charme dieses Films aus. Der 80ies-Soundtrack mit The Cure, Duran Duran, Depeche Mode und Siouxsie and the Banshees verleiht dem Film ein nostalgische Note. Und der „British Accent“ trägt das Seine zum besonderen Flair bei. „Son of Rambow“ räume ich durchaus Chancen ein, den BR-Publikumspreis des „26. Filmfest München 2008“ zu gewinnen. Meine Stimme hat er jedenfalls bekommen.

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Internet Movie Data Base
www.imdb.com/title/tt0845046/

DVD / TV
http://www.amazon.de/Son-Rambow-Bill-Milner/dp/B001KR5IG8/
koproduziert von ZDF und Arte – kommt also sicher auch im Fernsehen

Links
http://www.youtube.com/watch?v=em39YmVPTYs
www.sonoframbow.com/
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