Originaltitel: „Knallhart“
Deutschland, 2006
Regisseur: Detlev Buck
Hauptdarsteller: David Kross, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Erhan Emre, Oktay Özdemir, Arnel Taci, Kai Michael Müller
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Bewertung:
*******
(sehr gut)
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Filme über den braven Jungen von nebenan, der in die Kriminalität abrutscht, gibt es viele. Doch Detlev Bucks Neukölln-Drama „Knallhart“ setzte hier neue Maßstäbe. Basierend auf dem gleichnamigen Jugendroman von Gregor Tessnow schuf Buck, der bis dahin nur durch seine skurrilen Komödien bekannt war, einen drastischen Streifen, der unter die Haut geht. In blassen, klaren Bildern und harten, oft dokumentarisch wirkenden Szenen vermittelt „Knallhart“ eine ganz eigene Atmosphäre von Ausweglosigkeit und Gewalt. Auch Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky war voll des Lobes über Bucks ehrlichen Blick auf die Jugendgewalt und die unteren Gesellschaftsschichten in Berlins sozialem Brennpunkt. Gewürdigt wurde das Werk unter anderem mit drei „Lolas“ beim deutschen Filmpreis.
Der 15-jährige Michael Polischka muss von einem Tag auf den anderen dem schönen Leben in einer Villa in Zehlendorf Adieu sagen, als er mit seiner Mutter von deren reichem Freund vor die Türe gesetzt wird. Ihr neues Zuhause ist eine heruntergekommene Wohnung in Neukölln. In der Schule wird der schüchterne Jugendliche mit dem weichen Gesicht sofort zum Lieblingsopfer einer türkischen Schlägergang. Deren Anführer Erol schlägt ihn gleich am ersten Tag brutal zusammen und fordert regelmäßig 50 Euro Schutzgeld. Die einzigen, die Michael zur Seite stehen, sind seine Klassenkameraden Crille und Matze. Mit ihnen zusammen versucht er, das benötigte Geld zu organisieren. Dabei lernt Michael den Großdealer Hamal kennen, der dem Jungen mit dem unschuldigen Blick Schutz anbietet – und einen Job als Drogenkurier. Auch wenn die neue Aufgabe Michael Mut und Selbstbewusstsein gibt, ist sie der Beginn einer dramatischen Entwicklung.
„Knallhart“ überzeugt vor allem durch seine unglaubliche Authentizität. Detlev Buck und seine Crew haben gerade darauf sehr viel Wert gelegt. Die meisten Schauspieler, wie Erhan Emre und Oktay Özdemir, sind selbst in Neukölln oder Kreuzberg aufgewachsen. Nebenrollen sind mit Laiendarstellern aus dem Viertel besetzt, Komparsen wurden vor Ort von der Straße genommen. Und selbst in der Crew finden sich Neuköllner. Genau das verleiht dem Film seine hohe Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Berlin. So ist „Knallhart“ auch eine Milieustudie, die einen guten Einblick in den multikulturellen Schmelztiegel Berlins gibt und die sehr genau beobachtet ohne zu werten.
Der gesamte Film ist aus der Perspektive der Hauptfigur Michael gedreht. Der Zuschauer erlebt den Weg vom naiven Neuankömmling zu einem, der das Gesetz der Straße schnell gelernt hat, hautnah mit. David Kross gestaltet diese Entwicklung seiner Figur souverän und überzeugend. Das liegt sicher auch daran, dass David bei den Dreharbeiten zum Film diese Entwicklung vom unbedarften Jungen zum selbstbewussten Darsteller tatsächlich selbst durchgemacht hat. David war bei Drehbeginn 14 Jahre alt und durfte an seinem fünfzehnten Geburtstag die Szene drehen, in der er brutal zusammengeschlagen wird. Bei der Premiere des Films bei der Berlinale 2006 gab sich David Kross noch schüchtern und meinte, nach seiner Rolle des Michael wolle er später „gerne Schauspieler werden, aber erst mal das Abi machen.“ Na, das mit der Schauspielerei hat er ja wirklich gut hingekriegt…
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Internet Movie Database
IMDb: Knallhart
DVD
Amazon.de: Knallhart
Links
YouTube: Knallhart – Trailer (1:52 Min)
Wikipedia.de: Knallhart
Cinema.de: Kritik zu Knallhart
Filmstarts.de: Kritik zu Knallhart
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Deutschland, 2006
Regisseur: Detlev Buck
Hauptdarsteller: David Kross, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Erhan Emre, Oktay Özdemir, Arnel Taci, Kai Michael Müller
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Bewertung:
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(sehr gut)
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Filme über den braven Jungen von nebenan, der in die Kriminalität abrutscht, gibt es viele. Doch Detlev Bucks Neukölln-Drama „Knallhart“ setzte hier neue Maßstäbe. Basierend auf dem gleichnamigen Jugendroman von Gregor Tessnow schuf Buck, der bis dahin nur durch seine skurrilen Komödien bekannt war, einen drastischen Streifen, der unter die Haut geht. In blassen, klaren Bildern und harten, oft dokumentarisch wirkenden Szenen vermittelt „Knallhart“ eine ganz eigene Atmosphäre von Ausweglosigkeit und Gewalt. Auch Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky war voll des Lobes über Bucks ehrlichen Blick auf die Jugendgewalt und die unteren Gesellschaftsschichten in Berlins sozialem Brennpunkt. Gewürdigt wurde das Werk unter anderem mit drei „Lolas“ beim deutschen Filmpreis.
Der 15-jährige Michael Polischka muss von einem Tag auf den anderen dem schönen Leben in einer Villa in Zehlendorf Adieu sagen, als er mit seiner Mutter von deren reichem Freund vor die Türe gesetzt wird. Ihr neues Zuhause ist eine heruntergekommene Wohnung in Neukölln. In der Schule wird der schüchterne Jugendliche mit dem weichen Gesicht sofort zum Lieblingsopfer einer türkischen Schlägergang. Deren Anführer Erol schlägt ihn gleich am ersten Tag brutal zusammen und fordert regelmäßig 50 Euro Schutzgeld. Die einzigen, die Michael zur Seite stehen, sind seine Klassenkameraden Crille und Matze. Mit ihnen zusammen versucht er, das benötigte Geld zu organisieren. Dabei lernt Michael den Großdealer Hamal kennen, der dem Jungen mit dem unschuldigen Blick Schutz anbietet – und einen Job als Drogenkurier. Auch wenn die neue Aufgabe Michael Mut und Selbstbewusstsein gibt, ist sie der Beginn einer dramatischen Entwicklung.
„Knallhart“ überzeugt vor allem durch seine unglaubliche Authentizität. Detlev Buck und seine Crew haben gerade darauf sehr viel Wert gelegt. Die meisten Schauspieler, wie Erhan Emre und Oktay Özdemir, sind selbst in Neukölln oder Kreuzberg aufgewachsen. Nebenrollen sind mit Laiendarstellern aus dem Viertel besetzt, Komparsen wurden vor Ort von der Straße genommen. Und selbst in der Crew finden sich Neuköllner. Genau das verleiht dem Film seine hohe Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Berlin. So ist „Knallhart“ auch eine Milieustudie, die einen guten Einblick in den multikulturellen Schmelztiegel Berlins gibt und die sehr genau beobachtet ohne zu werten.
Der gesamte Film ist aus der Perspektive der Hauptfigur Michael gedreht. Der Zuschauer erlebt den Weg vom naiven Neuankömmling zu einem, der das Gesetz der Straße schnell gelernt hat, hautnah mit. David Kross gestaltet diese Entwicklung seiner Figur souverän und überzeugend. Das liegt sicher auch daran, dass David bei den Dreharbeiten zum Film diese Entwicklung vom unbedarften Jungen zum selbstbewussten Darsteller tatsächlich selbst durchgemacht hat. David war bei Drehbeginn 14 Jahre alt und durfte an seinem fünfzehnten Geburtstag die Szene drehen, in der er brutal zusammengeschlagen wird. Bei der Premiere des Films bei der Berlinale 2006 gab sich David Kross noch schüchtern und meinte, nach seiner Rolle des Michael wolle er später „gerne Schauspieler werden, aber erst mal das Abi machen.“ Na, das mit der Schauspielerei hat er ja wirklich gut hingekriegt…
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Internet Movie Database
IMDb: Knallhart
DVD
Amazon.de: Knallhart
Links
YouTube: Knallhart – Trailer (1:52 Min)
Wikipedia.de: Knallhart
Cinema.de: Kritik zu Knallhart
Filmstarts.de: Kritik zu Knallhart
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