Originaltitel: „Crazy“
Deutschland, 2000
Regisseur: Hans-Christian Schmid
Hauptdarsteller: Robert Stadlober, Tom Schilling, Christoph Ortmann, Joseph Bolz, Willy Rachow, Can Taylanlar, Oona-Devi Liebich, Julia Hummer
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Bewertung:
*******
(gut)
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„Crazy“ ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Denn es ist schon bemerkenswert, wenn ein junger Autor im Alter von nur 16 Jahren einen Bestseller schreibt, der sofort als Pflichtlektüre in den Schullehrplan übernommen und zudem in 33 Sprachen übersetzt wird. Da verwundert es auch nicht, dass weniger als ein Jahr nach dem Erscheinen des Buches die Verfilmung folgt. Dass dieser Film allerdings in enger Zusammenarbeit mit dem Buchautor umgesetzt wird und es schafft, das Besondere der Romanvorlage voll und ganz zu erfassen, ist nicht unbedingt selbstverständlich.
Die Story ist schnell erzählt: der halbseitig gelähmte Benni kommt in das bayerische Internat Neuseelen. Er hat mit den üblichen Anfangsproblemen zu kämpfen, die durch seine Behinderung noch erschwert werden. Sein eigenwilliger Zimmergefährte Janosch ist da nicht wirklich eine Hilfe, obwohl sich zwischen den beiden Jungen eine gute Freundschaft entwickelt – die allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt hält, als sich beide in das gleiche Mädchen verlieben. Doch Benni findet Anschluss zu Janoschs Clique, in der sich das Leben um Musik und die ersten sexuellen Kontakte dreht. Zusammen büchsen die Jungs aus dem Internat aus, um ein Striplokal in der Stadt zu besuchen.
Das 1999 erschienene autobiographische Erstlingswerk „Crazy“ von Benjamin Lebert – der durch seinen Vater bereits Erfahrungen als Autor für das Jugendmagazin „jetzt“ der Süddeutschen Zeitung sammeln konnte – begeisterte Kritiker und Leser gleichermaßen. Für die filmische Umsetzung fand der Roman mit dem eingespielten Regie-/Drehbuch-Duo Hans-Christian Schmid und Michael Gutmann („Nach Fünf im Urwald“, „23 – Nichts ist so wie es scheint“) sowie Jakob Claussen und Thomas Wöbke als Produzenten („Jenseits der Stille“, „Sommersturm“) ein sehr erfahrenes Team – und das merkt man „Crazy“ in jeder Sequenz an.
Deutschland, 2000
Regisseur: Hans-Christian Schmid
Hauptdarsteller: Robert Stadlober, Tom Schilling, Christoph Ortmann, Joseph Bolz, Willy Rachow, Can Taylanlar, Oona-Devi Liebich, Julia Hummer
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Bewertung:
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(gut)
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„Crazy“ ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Denn es ist schon bemerkenswert, wenn ein junger Autor im Alter von nur 16 Jahren einen Bestseller schreibt, der sofort als Pflichtlektüre in den Schullehrplan übernommen und zudem in 33 Sprachen übersetzt wird. Da verwundert es auch nicht, dass weniger als ein Jahr nach dem Erscheinen des Buches die Verfilmung folgt. Dass dieser Film allerdings in enger Zusammenarbeit mit dem Buchautor umgesetzt wird und es schafft, das Besondere der Romanvorlage voll und ganz zu erfassen, ist nicht unbedingt selbstverständlich.
Die Story ist schnell erzählt: der halbseitig gelähmte Benni kommt in das bayerische Internat Neuseelen. Er hat mit den üblichen Anfangsproblemen zu kämpfen, die durch seine Behinderung noch erschwert werden. Sein eigenwilliger Zimmergefährte Janosch ist da nicht wirklich eine Hilfe, obwohl sich zwischen den beiden Jungen eine gute Freundschaft entwickelt – die allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt hält, als sich beide in das gleiche Mädchen verlieben. Doch Benni findet Anschluss zu Janoschs Clique, in der sich das Leben um Musik und die ersten sexuellen Kontakte dreht. Zusammen büchsen die Jungs aus dem Internat aus, um ein Striplokal in der Stadt zu besuchen.
Das 1999 erschienene autobiographische Erstlingswerk „Crazy“ von Benjamin Lebert – der durch seinen Vater bereits Erfahrungen als Autor für das Jugendmagazin „jetzt“ der Süddeutschen Zeitung sammeln konnte – begeisterte Kritiker und Leser gleichermaßen. Für die filmische Umsetzung fand der Roman mit dem eingespielten Regie-/Drehbuch-Duo Hans-Christian Schmid und Michael Gutmann („Nach Fünf im Urwald“, „23 – Nichts ist so wie es scheint“) sowie Jakob Claussen und Thomas Wöbke als Produzenten („Jenseits der Stille“, „Sommersturm“) ein sehr erfahrenes Team – und das merkt man „Crazy“ in jeder Sequenz an.
Beim Casting der Hauptdarsteller zeigte das Produktionsteam ebenfalls ein glückliches Händchen. Tom Schilling (Janosch) war zu diesem Zeitpunkt noch eher wenig bekannt, Robert Stadlober (Benni) hatte bereits eine Reihe von Produktionen hinter sich und konnte unter anderem in „Sonnenallee“ überzeugen. Beiden gelingt es hervorragend, den schwierigen Charakteren Ausdruck zu verleihen – insbesondere in der Figur des behinderten Benni erkennt sich sogar Benjamin Lebert selbst wieder. Gewürdigt wurde die Leistung der jungen Nachwuchsdarsteller mit dem Bayerischen Filmpreis. Der Film gewann außerdem den Deutschen Filmpreis in Silber.
Erwähnenswert ist auch die Auswahl der Musik. Der Titelsong des Films – eine Coverversion von Rio Reisers „Junimond“ – kommt von der Gruppe „Echt“, eine Schülerband aus Flensburg, die es Ende der 90er Jahre zu ungewöhnlichem Erfolg in Deutschland brachte. Die Schlusssequenz prägt sich durch eine Adaption von Hildegard Knefs Klassiker „Für mich soll's rote Rosen regnen“ aus dem Jahr 1968 tief ins Gedächtnis des Zuschauers ein. Und auch die Songs „White Girls“ und „Crazy“, die von Robert Stadlober und von Nebendarsteller Joseph Bolz geschrieben wurden, tragen viel zur Authentizität des Films bei. Kurzum, „Crazy“ ist ein gelungener Teenager-Coming of Age-Film, der auf allen Ebenen überzeugt.
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Internet Movie Database
IMDb: Crazy
Trailer
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