Freitag, 31. Oktober 2008

River Phoenix


Amerikanischer Schauspieler
Geboren: 23. August 1970 in Metolius, Oregon
Gestorben: 31. Oktober 1993 in Hollywood, Kalifornien
Gebürtiger Name: River Jude Bottom
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Es war heute vor 15 Jahren in den frühen Morgenstunden im angesagten Club „The Viper Room“ in Los Angeles, Treffpunkt der jungen Stars Hollywoods. Der 23-jährige Schauspieler River Phoenix bricht plötzlich zusammen, sein jüngerer Bruder Joaquin bringt ihn nach draußen und verständigt den Notarzt. Doch die Ärzte im Krankenhaus können nicht mehr helfen, sie können River nur noch für tot erklären. Wie sich bei der Autopsie herausstellte, war die Todesursache die Überdosis eines Cocktails aus verschiedenen Drogen und Beruhigungsmitteln.

Der Tod von River Phoenix hatte die Filmwelt erschüttert. Er galt als der Nachwuchsstar in Hollywood. Mit 17 Jahren wurde er für seine Rolle in dem Thriller „Running On Empty“ („Flucht ins Ungewisse“) als bester Nebendarsteller für den Oscar und für den Golden Globe nominiert. Sein Kinodebüt hatte er 1985 zusammen mit dem gleichaltrigen Ethan Hawke in dem Kinderabenteuer „Explorers“. Der Durchbruch gelang ihm ein Jahr später mit der Stephen King-Verfilmung „Stand By Me“. In dem Drama „The Mosquito Coast“ von Peter Weir spielte er zum ersten Mal mit seinem späteren Mentor Harrison Ford. Zum Teenageridol avancierte er 1988 mit dem Film „A Night in the Life of Jimmy Reardon“, im gleichen Jahr drehte er auch mit Sidney Poitier den Thriller “Little Nikita”. Auf Wunsch von Harrison Ford spielte er den jungen Indy in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. Als seine mit Abstand beste Leistung gilt die Rolle des narkoleptischen Mike in Gus Van Sants Drama „My Private Idaho“ aus dem Jahre 1991, für die er unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wurde.

Seine Kindheit verbrachte River Phoenix meist unterwegs. Seine Eltern, das Hippiepaar John und Heart Bottom (die sich später Phoenix nannten), gehörten der radikal-religiösen Sekte „Kinder Gottes“ an und zogen von New York nach Puerto Rico und Venezuela. Sie wohnten meist in Kommunen unter Gleichgesinnten. Ihre Kinder nannten sie in tiefer Naturverbundenheit River, Rain, Leaf (heute Joaquin), Liberty und Summer. Zuletzt lebte die Familie in Florida, bevor sie die Sekte verließ und 1979 nach Kalifornien weiter zog, weil dem Kinderduo River und Rain einige Auftritte in Musikshows in Aussicht standen. Doch River wusste schon als 11-Jähriger, dass er Schauspieler werden will, und konnte ab 1982 in einer Reihe von TV-Produktionen mitwirken, bevor seine Kinokarriere begann.

River Phoenix engagierte sich persönlich sehr für den Umwelt- und Tierschutz und verkörperte wie kein anderer das Lebensgefühl der jungen „Generation X“ – jener in den späten 60er und frühen 70er Jahren Geborenen, die erstmals mit den negativen Folgen von Konsum und Wohlstandsgesellschaft aufwachsen mussten, mit Umweltverschmutzung und Atomkatastrophen. River war in vielen seiner Rollen der suchende Rebell: idealistisch, romantisch, traurig, ziellos. Er stand mit Harrison Ford, Robert Redford, Keanu Reeves, Sidney Poitier, Richard Harris, Dan Aykroyd, Kevin Kline und Sandra Bullock vor der Kamera und schaffte es, sich in den wenigen Jahren seiner Karriere ein Denkmal zu setzen. Sein früher Tod machte ihn zur Legende, ihm sind Songs von Künstlern wie den „Red Hot Chili Peppers“ oder „R.E.M.“ gewidmet. Er wird unvergessen bleiben!
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Tags: Porträt, Portrait, Vita, Lebenslauf
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