Amerikanischer Schauspieler
Geboren: 25. Juli 1982 in Knoxville, Tennessee
Gestorben: 15. Januar 2008 in Los Angeles, Kalifornien
Gebürtiger Name: Bradley Barron Renfro
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Sein Leben selbst hört sich an wie ein Coming-of-Age-Drama – ein ständiger Kampf um das Erwachsenwerden mit letztendlich tragischem Ausgang. Im Januar 2008 starb der einst gefeierte Jungstar Brad Renfro an einer Überdosis Heroin. Er war nur 25 Jahre alt. Dabei begann seine Karriere mehr als viel versprechend. Entdeckt wurde er als 10-Jähriger für die Verfilmung des John Grisham-Romans „Der Klient“ (1994). Regisseur Joel Schuhmacher war sofort begeistert von Brads außergewöhnlicher schauspielerischer Begabung, seinem offenen und selbstbewussten Auftreten und seiner natürlichen und – auch wegen seines starken Südstaatenakzents – ganz eigenen Ausstrahlung. An der Seite von Tommy Lee Jones und Susan Sarandon legte der Schauspielneuling dann auch eine grandiose Performance hin, für die er mit dem „Young Artist Award“ belohnt wurde.
Viel versprechend waren auch seine folgenden Filmprojekte: Für „The Cure“ (1995, deutscher Titel: Mississippi – Fluss der Hoffnung) gewann er noch einmal den Young Artist Award sowie den YoungStar Award, für seine Rolle des Huckleberry Finn in Walt Disney's „Tom und Huck“ (1995) und für die Verkörperung des jugendlichen Brad Pitt in „Sleepers“ (1996) wurde er zwei weitere Male für den YoungStar Award nominiert. Beachtung fand auch sein vierter Film „Telling Lies in America“ (1997), in dem Kevin Bacon und Maximilian Schell seine Filmpartner waren. Internationale Auszeichnungen erhielt er außerdem für die Stephen King-Verfilmung „Apt Pupil“ (1998, deutscher Titel: Der Musterschüler), bei der er zusammen mit Sir Ian McKellen vor der Kamera stand.
Doch nach diesen anfänglichen Erfolgen, die ihm schon das Image eines neuen Stars in Hollywood gaben, erfuhr seine Karriere schwere Einbrüche. Zunehmend kam er wegen Drogenmissbrauchs mit dem Gesetz in Konflikt – unter anderem, weil er versucht hatte, in Florida eine Yacht zu stehlen. Mit dem Teenagerdrama „Bully“ von Larry Clark (2000) schien Brad Renfro wieder langsam Fuß zu fassen, doch die Dreharbeiten wurden stark durch seine Sucht belastet. Anschließend kamen nur noch kleine Rollen, in denen er aber immer herausragende Leistungen zeigte. Nachdem Brad Renfro 2002 erfolglos eine Entziehungskur hinter sich gebracht hatte, zierte 2005 ein Bild die Titelseite der Los Angeles Times, das seine erneute Verhaftung wegen Heroinbesitzes zeigte. 2006 verbrachte er schließlich wegen Autofahrens unter Drogeneinfluss zehn Tage im Gefängnis.
Am 15. Januar 2008 wurde Brad Renfro tot in seinem Los Angeleser Appartement aufgefunden. Überschattet vom Selbstmord Heath Ledgers wenige Tage später wurde sein tragisches Ende international allerdings kaum beachtet. Aber zumindest bei der Oscarverleihung 2008 sollte sein Andenken angemessen gewürdigt werden. Doch auch hier kam es zu einem Eklat, denn die Erwähnung seines Namens wurde in letzter Minute „aus dem Drehbuch gestrichen“. Hollywood will eben nur den Glamour sehen, junge Schauspieler, die an der Starmaschinerie kaputtgehen, passen einfach nicht ins Bild. Kollegen, die Brad Renfro persönlich kannten, zeigten sich von seinem Tod betroffen. Und sein Entdecker Joel Schuhmacher meinte, Brad Renfro sei sich wohl nie wirklich darüber im Klaren gewesen, wie außergewöhnlich gut er als Schauspieler tatsächlich war.
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Internet Movie Database
IMDb: Brad Renro
Links
YouTube: Meldung zu Brad Renfros Tod von Associated Press (0:44 Min, engl.)
YouTube: Letzes Interview mit Brad Renfro 2007 (1:24 Min, engl.)
Wikipedia.de: Brad Renfro
Stern.de: Meldung zu Brad Renfros Tod
Los Angeles Times: Artikel über Brad Renfro (engl.)
Knoxnews.com: Artikel über Brad Renfro (engl.)
Tags: Porträt, Portrait, Vita, Lebenslauf
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